Druck diese Seite

Den Koran „lesen”

Da das, was ich unter der Überschrift “Der Geist des Korans” von einigen “schwer Begreifenden” , falsch interpretiert wird, sehe ich mich gezwungen, das Thema noch einmal aufzugreifen.

Heutzutage glaubt man den Koran zu lesen, wenn man die, in arabischen Buchstaben geschriebenen Worte, selbst wenn man deren Bedeutung nicht kennt, liest... Andere wiederum bezeichnen das Lesen einer Auslegung oder Übersetzung als “Koran lesen”. Dabei sind beide Tätigkeiten nur eine Vorstufe zum “Lesen des Korans”.

Meiner Meinung nach kann man derartige Lesungen nicht als “Koran lesen” bezeichnen! ...

Demgegenüber... kann man genauso wie man davon spricht, das System zu “lesen”, davon reden, den Koran zu “lesen”.

Erinnern Sie sich an die Erläuterung über “IKRA” = “Lesen” in unserem Buch, “Was Hz. Mohammed gelesen hat”... obwohl dem Hz. Rasul kein geschriebener Text gegeben wurde, forderte man ihn auf, “Lies” = “IKRA”... Was sollte er “lesen”, wenn er keinen geschriebenen Text in Händen hielt?

Wie soll man also das “Lesen” des Korans verstehen?

Das “Lesen” des Korans wird durch das Erkennen des “Geistes des Korans” möglich!

Was bedeutet “den Geist des Korans” zu erkennen?

Mit welcher Absicht wurde den Menschen der Heilige Koran offenbart?

Welchen Nutzen sollen die Menschen aus der Offenbarung des Heiligen  Korans ziehen?

Auf was für ein Leben soll der Heilige Koran die Menschen vorbereiten?

Welche menschlichen Eigenschaften sollen den Menschen durch die Offenbarung des Korans vermittelt werden?

Es ist möglich, den Koran zu „LESEN”, die „SEELE des Korans” wahrzunehmen!

Wurde der Heilige Koran offenbart, um die Menschen auf eine bestimmte Lebensart festzulegen, zu fixieren um ihnen die Wege zu Weiterentwicklung zu verschließen?

Oder wurde er zu dem Zweck offenbart, ihnen die Rechte die ihnen nicht bewusst waren oder aus den Händen genommen wurden, zurück zu erlangen und ihnen die Wege aufzuzeigen, wie man Mann und Frau, nebeneinander die Besonderheiten “Kalif” zu sein, leben kann?

Sind die, im Heiligen Koran offenbarten Suren dergestalt, dass sie die Menschen dazu auffordern, ihre gegenseitigen Rechte achtend, zukunftsorientiert zu leben, oder sind sie dazu gekommen, um die Menschen in die Vergangenheit zurückzuführen?

Wenn wir eben diese Fragen richtig beantworten, dann haben wir damit begonnen, “den Geist des Korans” zu verstehen. Dadurch öffnet sich für uns Tür und Tor zum “Lesen” des Heiligen Korans!

Mit unserem falschen Verständnis haben wir den Koran Blockiert, ihn in Ketten gelegt und verschlossen, haben ihn zum heiligen Buch längst vergangener Epochen gemacht!

Dabei hat der Heilige Koran von seinem Geist und seinem Ziel her solche Eigenschaften, die, solange die Menschheit besteht, diese erleuchten und ihnen den Weg weisen können!

Der Koran ist ein zeitloses Buch!

Begrenzt man den Koran mit den Stufen der Entwicklung, welche er bei den Völkern, denen er offenbart wurde, bewirkt hat und sagt, das, was er der Menschheit gebracht hat ist dort beendet worden, deshalb handelt es sich um ein Buch dieser vergangenen Epoche, dann tut man dem Koran großes Unrecht an und es handelt sich hier um eine Reaktion, die aus dem Unvermögen Rasultiert, den “Geist” des Korans zu erkennen und den Heiligen Koran zu “lesen”!

Wenn es im Koran beim Thema “Zekat” heißt, gebt ein Vierzigstel, dann ist damit nicht verboten worden ein Zwanzigstel zu geben! Es handelt sich hier um den Mindestbetrag. Als die Frauen überhaupt kein Erbschaftsrecht besaßen, hat er ihnen als Mindestbetrag einen halben Anteil zugesichert... Wenn du der Frau aber eine Gleichheit von 1 zu 1 zugestehst, dann überwirft sich das ganz bestimmt nicht mit dem “Geist” des Korans. Der Koran verwehrt dies nicht, im Gegenteil, es ist ganz im Sinne des Korans!

Den Koran zu „LESEN“ und zu bewerten, ist die nützlichste Arbeit, die eine Person für sich selbst tun kann.

Man kann also die Rechte, die der Koran einräumt als ein Minimum, als untere, nicht zu unterschreitende Grenze ansehen, es gibt weder einen klaren Koranvers noch eine Anweisung von Allahs Rasul, das diese Rechte nicht erweitert werden dürfen!

Da wir den “Geist” des Korans nicht erfasst haben, können wie den Koran nicht “lesen” , folglich halten wir uns an den Wortlaut der Verse und können so die Botschaft, die er uns übermitteln will nicht verstehen!

Und dann, nachdem wir den Koran durch unser Unverständnis blockiert haben, gehen wir hin und behaupten auch noch, der Koran wende sich nicht an unsere Zeit!

Wenn die Menschen es aus irgendeinem Grunde für nötig halten, ein Gesetz zu erlassen, dann bildet dieser Grund den “Geist” des Gesetzes! Gemäß diesem Geist, dieser Geisteshaltung wird ein geeigneter Wortlaut gefunden, dieser wird formuliert und es kommt ein neuer Gesetzparagraph zustande.

Wenn ein Richter nun dieses Gesetz anwenden möchte, dann muss er zwischen dem Vorfall und dem Blickwinkel aus dem dieser Vorfall betrachtet wird und dem Grund, der als Basis zur Entstehung dieses Gesetzes führte, eine Verbindung schaffen um eine Beurteilung des Vorfalls zu ermöglichen!

Genauso muss man, um den Heiligen Koran “lesen” zu können erst danach schauen, aus welchem Grund, mit welcher Absicht der Vers offenbart wurde, was Mann oder Frau durch ihn erlangen sollen und dementsprechend eine Beurteilung vornehmen!

Wenn man den “Geist” des Heiligen Korans, welcher auf dieser Welt die größten Umstürze in der Geschichte der Menschheit hervorgerufen hat, nicht erkennen kann und sich an dessen Wortlaut klammernd, behauptet: “das ist alles, was die Menschheit dem Koran verdankt, mehr gibt er nicht her, alles andere verbietet er”, dann ist das die größte Gedankenlosigkeit und Ungerechtigkeit, die man begehen kann!

Wenn man den Anschein erwecken möchte, dass der Islam die Sklaverei befürwortet, dann kann man dies nur als “Verkennung der Tatsachen, als Hinterhältigkeit bezeichnen, denn der Koran propagierte in einer Gesellschaft, in der die Sklaverei etabliert war, die Entlassung eines Sklaven aus der Sklaverei als größte aller religiösen Handlungen (Ibadet) mit der Absicht, die Sklaverei abzuschaffen!

Es ist eine sehr große Unterstellung und Ungerechtigkeit und ein offenen Bekenntnis dazu, dass man den “Geist” des Korans nicht erfasst hat, wenn man den Islam als eine gewalttätige und Unterdrückende Religion beschreibt, wo es doch in dieser Religion heißt, dass man nirgendwo Gewalt anwenden darf, außer bei der Vermeidung von Übergriffen auf die Rechte der Menschen und wo dem Rasul Allahs in einem Vers mitgeteilt wird: “ Du bist nicht da um über diesen Gewalt anzuwenden... “ !

Nur in den Prinzipien des Islam ist die Demokratie in ihrer umfassensten Art enthalten, denn im Heiligen Koran ist bei keinem Thema von Druck oder Zwang auf die Menschen die Rede!

Der Heilige Koran unterbreitet den Menschen die notwendigen Ansichten und Vorstellungen, sowie die zu verrichtenden Handlungen, damit sie ihre Zukunft in Ruhe und Wohlergehen begehen können. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass es später keine Möglichkeit mehr geben wird, Unterlassenes nachzuholen. Wer die Vorschläge befolgt, wird Nutzen daraus ziehen, diejenigen, welche die Vorschläge ignorieren, werden Angesichts der Konsequenzen, mit denen sie konfrontiert werden große Reue empfinden!

Gemäß dem “Geist” des Korans, haben von diesem Punkt an weder Personen noch irgendeine Staatsmacht die Autorisation dazu, irgendjemanden zur Ausübung dieser Vorschläge zu zwingen!

Denn jeder muss mit seinem eigenen Verstand und seiner Logik diese Vorschläge bewerten, danach die Dinge die er wünscht, ohne Druck und Zwang von irgendeiner Seite ausführen und die Folgen davon leben!

Die falschen Überzeugungen der Sorglosen und Unwissenden, die sie aufgrund ihres Unvermögens, den “Geist” des Korans zu “lesen”, erworben haben, sind für die Religion des Islams nicht bindend!

Es gibt keine Ausrede dafür, wenn diejenigen, welche den Heiligen Koran nicht “lesen” können, falschen Auslegungen anhängen und ihnen so, der Islam und der Koran versagt bleiben! Ein jeder ist in bezug auf seine eigene Zukunft dazu verpflichtet,, den Koran zu “lesen” und die islamische Religion Selbst zu lernen! Später wir angesichts der Fehler, die Ausrede, dass die Muslime in meiner Umgebung das so gehandhabt haben, niemals angenommen werden!

Es ist die Pflicht (Farz) eines jeden, die Religion aus dem Koran zu erlernen und nicht von den Muslimen abschauend! Wer das nicht tut, muss die Konsequenzen in der Zukunft tragen!

Daraus müssen wir die Erkenntnis ziehen, dass...

Es die lohnenste Tätigkeit, die ein Mensch für sich selbst tun kann ist, den Heiligen Koran, der offenbart wurde um zu enthüllen, dass Mann und Frau, kurzum alle Gläubigen als “Kalif” erschaffen wurden und auf die Auswirkung dieses Umstandes hinweist, der über die Konditionen im Leben nach dem Tode informiert und die Wege aufzeigt um die Schönheiten im Leben nach dem Tode zu erfahren, zu “lesen” und zu bewerten...

Wer möchte, tut dies und erntet die Früchte davon, wer möchte, nimmt dies alles nicht wichtig und wird die Auswirkungen im Leben nach dem Tode auf sich nehmen!

Weder der, auf den mit dem Namen Allah hingewiesen wird, noch sein Rasul Mohammed Mustafa bedürfen unseres Glaubens oder der Handlungen, die wir gemäß unserem Glauben ausführen, das alles wurde im Zusammenhang mit der persönlichen Zukunft jeder einzelnen Person vorgeschlagen...

Wie glücklich sind diejenigen, welche der Heiligen Koran “lesen” und die Auswirkungen davon erleben dürfen!

AHMED HULUSİ

1998

Diese können Sie auch interessieren

Du kannst dieses Artikel downloaden