Seien wir jetzt ehrlich und fragen wir uns selbst ...

Ist der Gott, an den wir glauben oder nicht glauben und den wir in beiden Fällen Allah nennen, identisch mit dem Allah, wie ihn der Hz. Mohammed erläutert?

Lässt sich Allah, wie ihn Sein Rasul Mohammed (alayhi Salaam) erläutert, als Gott bezeichnen oder lässt sich ein göttlicher Begriff auf HU anwenden?

Ist das vorstellbar ...?!

„Sie haben nicht danach gestrebt, Allah in seiner Wahrheit wertzuschätzen!“ (6:91)

Von Seiten Allahs, nach seinem Wissen und Willen, sind Geschöpf und Schöpfer eins! Denn beide sind von Allahs Bewusstsein her Verkörperung seines Wissens und Willens ...

Deshalb löst sich alles in Allahs Wesen auf, es ist nichts mehr vorhanden ...!

Es besteht nur das Antlitz Allahs in Ewigkeit ...! Wie es in den folgenden Koranversen auch beschrieben wird:

„KULLU SCHAYIN HALIKUN ILLA WADJAH“ (28:88);

„Alles wird vergehen, außer dem ANTLITZ von HU.“

„Wa yabka wadju rabbika Zul Djalali wal Ikram“ (55:27);

„Und für immer wird das Antlitz Deines Rabbs/Herrn (die Eigenschaften der Namen, welche dein Wesen ausmachen) bestehen, der Zul Djalaali wal Ikram ist (A.d.Ü.: Eine Eigenschaft, die besagt, dass durch eine bestimmte Eigenschaft (Djalaal-überwältigende Größe) die gegenwärtige Form der Erscheinung des Selbst zerstört wird und durch die Eigenschaft der Darreichung (Ikram) das Selbst zur Ewigkeit eingeladen wird).“

Dieser Umstand wird auch in folgendem Koranvers klar und deutlich betont:

„FA AYNAMA TUWALLU FASAMMA WADJULLAH“ (2:115)

„Wohin du dich auch wendest, du wirst das Antlitz Allahs sehen!“

Wo auch immer du hinschaust, du bist Angesicht zu Angesicht mit den Manifestierungen der Namen von Allah.

Das arabische Wort „Wadj“ bedeutet „Antlitz/Gesicht“ ... Sagt man zum Beispiel, du wirst die Wadj des Hz. Mohammed sehen, so bedeutet das, dass du sein Gesicht sehen wirst ... Im Koran kommt dem Ausdruck Wadj eine besondere Bedeutung zu, die eine große Wichtigkeit besitzt und unbedingt zu beachten ist ...

Dieses Thema werden wir, so Allah will, in unseren nächsten Büchern ausführlicher behandeln ..., aber da wir gerade bei diesem Thema sind, wollen wir nicht ohne eine kurze Erklärung fortfahren ...

Die Feststellung „außer seinem Antlitz wird alles untergehen“ besagt nicht nur, dass in unserer Zeitdimension ein Tag kommen wird, an dem alles untergehen wird! Gewiss wird am Jüngsten Tag so etwas Ähnliches geschehen, wir wollen hier aber die Beziehung dieses Satzes zu diesem Augenblick betonen.

„Untergehen“ meint hier eigentlich den jetzigen Augenblick, in dem wir leben und ist jederzeit gültig ... Dieser Umstand kann von solchen Personen, die mit den „Augen der Seele“ sehen können und den hohen spirituellen Rang des Kaschf oder Fath erreicht haben, ständig beobachtet werden!

Dies wird schon in dem Vers

„Wohin du dich auch wendest, du wirst immer das Antlitz Allahs sehen (du bist Angesicht zu Angesicht mit den Manifestierungen von Allahs Namen)“ (2:115)

offen und klar betont.

Das Geheimnis, das hier vermittelt werden soll, ist folgendes:

Da der „Innere Blick“ mit den Augen der Seele bei den meisten Menschen nicht geöffnet und wie verschleiert ist, können sie die Wahrheit nicht erkennen, dass die Geschöpfe durch die Namen von Allah erschaffen worden sind, welche sich aus ihrer Essenz heraus manifestieren und so das Antlitz Allahs bilden …

Denn wohin du dich mit deinem Kopf wendest, also wohin du mit deinem „Inneren Blick“ schaust, du wirst immer Allahs Antlitz erkennen, denn HU ist ewig ...

Das bedeutet: In Wahrheit besteht seit dem ursprungslosen Anfang bis in alle Ewigkeit nur das ewig bestehende Antlitz Allahs!

Das Einzige, was Allahs Antlitz verhüllt, sind die Namen und Etikettierungen, mit denen alle Dinge bezeichnet werden, denn diese wurden den Dingen im Nachhinein gegeben und verschleiern wie ein Vorhang das Vorhandensein Allahs in allen Dingen und lenken von HU ab, welcher alle Dinge durch die Bedeutungen seiner Namen zur Manifestierung bringt ...